Sag mal, was ist eigentlich...

In diesem Bereich erklären wir einige auf den ersten Blick vielleicht kompliziert scheinende Begriffe für alle, die sich fragen, was sich wohl dahinter verbergen mag.

... ein Trauma?

 

Zuviel – zu schnell – zu plötzlich“ Levine

  Trauma (griech.) = Verletzung

 

Ein psychisches Trauma kann entstehen, wenn die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten überschritten werden.

Es folgt die Notfallreaktion des Körpers: Flucht oder Erstarren, Kampf oder Unterwerfen.

 

Was traumatisiert ist subjektiv! Nicht alle Menschen entwickeln bei denselben Erlebnissen (z.B. einer Naturkatastrophe) ein Trauma. Die Auswirkung und Intensität hängt von unserem Lebensumstand, der Persönlichkeit und der eigenen Stabilität ab. Ursachen für ein Trauma können kurz und einmalig oder auch langanhaltend und wiederholend sein. Das Erlebte kann nicht angemessen eingeordnet und verarbeitet werden und wirkt sich auf alltägliches Handeln aus. Ein Trauma kann nach intensiver Hilflosigkeit entstehen.

 

Für uns ist ein Trauma nie ein Ereignis, sondern die Reaktion des Betroffenen.

Ein Trauma kann verarbeitet werden.

... Familientherapie?

 

In so einer Familie ist ganz schön was los. Manchmal besteht sie nur aus zwei Leuten, manchmal aus vielen. Manchmal kommen welche dazu, manchmal verabschieden sich welche.

 

Alle Mitglieder dieser Familie haben verschiedene Bedürfnisse, Wünsche und Charaktere. Alle entwickeln und verändern sich – und manchmal ist das Zusammen- oder auch Getrenntleben schwierig. Da kann es passieren, dass alle Ideen, Lösungen oder Versuche nicht helfen und es Ratlosigkeit, Wut, Kummer, Geschrei oder auch Schweigen gibt.

 

Dann kann es helfen, wenn jemand, der gar kein Teil dieser Familie ist, mal reinschaut, Fragen stellt und hilft die Perspektive zu verändern. Man trifft sich dann ganz regelmäßig und redet miteinander, nicht übereinander. Und oft hilft es schon mal zu verstehen, warum das andere Familienmitglied das gerade so macht, was es macht und sagt, was es sagt.

 

Jede Familie ist anders und es gibt keine Lösung, die bei allen funktioniert. Eure Therapeutin oder euer Therapeuten fragt ganz genau, wie es bei euch ist und eure Familienmitglieder überlegen ganz am Anfang, welches Ergebnis sie sich am Ende erhoffen. In den Gesprächen wird dann gemeinsam überlegt, wie dieses Ziel erreicht werden kann.

Und wie funktioniert das mit dem Familiengericht?

Eine Elternseite stellt einen Antrag zu Sorgerechts- oder Umgangsfragen beim Familiengericht.

Das Familiengericht informiert das zuständige Jugendamt.

Das Jugendamt leitet den Antrag an uns weiter, bleibt aber im Hintergrund ansprechbar.

Ab jetzt sind wir bis zum Ende des Verfahrens Ansprechpartner für die Familie, andere Beteiligte und das Familiengericht.

 

Wir geben Rückmeldungen und fachliche Einschätzungen über mögliche Lösungen ab.

Wir vermitteln weitergehende Hilfen ggf. in Rücksprache mit dem Jugendamt.

Wir nehmen die Termine im Familiengericht wahr.

Am Ende des Verfahrens geben wir die bearbeitete Akte zurück an das Jugendamt.